Französische Sportwagen

Die flinken Flitzer von Renault, Peugeot, Citroën und Co.

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Französische Sportwagen: Klein aber oho

Bei Sportwagen bringen die französischen Hersteller Renault, Citroën und Peugeot eine Komponente in den Markt, die andere Nationen häufig nicht bedienen: die Kleinwagen-Sportler. Diese fußen bei französischen Sportwagen regelmäßig auf das Expertenwissen, das die Ingenieure der Grande Nation im Rallyesport gesammelt haben.
Diverse Weltmeisterschaften gingen an unsere westlichen Nachbarn. Dabei kommt es durch die vielen Kurven auf eine schnelle Beschleunigung an. Klein und leicht sind diese Sportwagen – sowohl auf den Sandwegen im Gebirge, als auch als Straßenversionen auf dem Asphalt. Auch in der Formel 1 spielt ein französischer Hersteller eine bedeutende Rolle: Mehrere Piloten wie z.B. Sebastian Vettel und Fernando Alonso wurden mit Renault-Motoren F1-Weltmeister. Ein Luxus-Sportwagenhersteller à la francaise sticht aber besonders heraus – und das weltweit: Bugatti.

Superstars der französischen Sportwagen

Mittlerweile hat der Volkswagen-Konzern zwar die Marke Bugatti übernommen, dennoch bleibt der Autohersteller in Frankreich heimisch. Benannt werden die Modelle gerne nach französischen Rennsportlern wie (Pierre) Veyron und (Louis) Chiron. Ausgestattet mit mehr als 1000 Pferdestärken (PS) jagen die Topmodelle nach Geschwindigkeitsrekorden.

Einer die Supersportler aus französischer Produktion ist der von 2005 bis 2015 hergestellte Bugatti Veyron, dessen verschiedene Modelle bis zu 1200 PS (883 KW) an Bord haben. Die Super-Sport-Version bringt es auf sagenhafte 431 Stundenkilometer, die im Jahr 2016 den Weltrekord für ein Serienfahrzeug darstellten. Im November 2017 übertrumpfte allerdings ein skandinavischer Sportwagen den Gallier: Der Koenigsegg Agera RS fuhr noch schneller als der Franzose, der aus dem Stand in 2,5 Sekunden auf 100 km/h beschleunigt.

Der Nachfolger des Veyron ist der Bugatti Chiron. Dieses Kraftpaket hat 1500 PS an Bord und wird ab Werk bei 420 km/h abgeregelt, theoretisch sollen laut des Herstellers aber mehr als 460 Sachen drin sein. Kurzfristig, bis der Koenigsegg zuschlug, hatte der Chiron einige Beschleunigungsrekorde inne. Gesteuert vom ehemaligen Formel 1-Piloten Juan Pablo Montoya benötigte dieses Luxusauto im September 2017 auf der VW-Teststrecke in Ehra-Lessien lediglich 41,96 Sekunden, um aus dem Stand auf Stundenkilometer zu beschleunigen und wieder zum Stillstand zu kommen. Von 0 auf 100 km/h brauchte er 2,4 Sekunden, auf 200 km/h waren es 6,1 Sekunden, auf 300 km/h dann 13,1 Sekunden und auf 400 km/h 32,6 Sekunden. Weitere 9,3 Sekunden brauchte der exquisite Supersportwagen im Anschluss, um wieder sicher zu stehen.

Der Alpine ist wieder da

In diesen Tagen erlebt der als Franzosen-Porsche bekannte Klassiker Alpine A110 eine Renaissance. Mit seiner leichten Aluminium-Karosserie braucht dieser französische Sportwagen aus dem Hause Renault nur vier Zylinder und 252 PS, um in 4,5 Sekunden auf 100 Stundenkilometer zu beschleunigen. 250 km/h sind letztlich drin.

Die Geschichte des Klassikers unter den Sportfranzosen beginnt im Jahr 1955, als der Rennfahrer Jean Rédéle begann, Sportwagen per Hand zu fertigen. 1973 übernahm Renault sein Unternehmen, ließ ihn jedoch als Chefkonstrukteur weitermachen. Direkt im Jahr 1973 konnte Renault mit dem Alpine den Konstrukteurstitel bei der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) feiern. Durch den Motorsport erlangten die Alpine-Fahrzeuge internationale Berühmtheit. Der wohl bekannteste Alpine ist der jetzt wieder aufgelegte A110, seinerzeit auch Berlinette genannt, der mit einem Europa- und zwei Weltmeistertitel im Rallyesport berühmt wurde. Verschiedene Typen dieses Modells wurden von 1961 und 1977 mit serienmäßig 138 PS bei nur 750 Kilogramm Gewicht gebaut. In einem weiteren Alpine, dem A442, gewannen Jean-Pierre Jaussaud und Didier Pironi die 24 Stunden von Le Mans.

In den Achtzigern stellte Renault zwei Alpine-Modelle vor, die jeweils 200 PS an Bord hatten: Der V6 GT und der V6 Turbo kamen jeweils als reine Straßen-Sportwagen auf den Markt.

Kleine Flitzer und E-Sportwagen von Renault

Bei Renault Clio denkt der Autofan nicht unbedingt an Sportwagen, dennoch sollte hier der Renault Clio V6 24V nicht völlig außer Acht gelassen werden. Denn dieser kompakte Sportwagen hat immerhin 254 PS (188 KW) unter der Haube und ist eine Reminiszenz zum Renault 5 Turbo aus den 1980ern. Er benötigt nur 5,9 Sekunden von 0 auf 100 zu beschleunigen und erreicht in der Spitze 246 km/h.

Doch die sportliche Zukunft bei Renault könnte im Elektrobereich liegen: Noch ist er nur eine Studie, präsentiert beim Autosalon in Genf im Jahr 2016, doch der Trezor steht in den Startlöchern: Ein Elektromotor mit 350 PS treibt diesen französischen Flitzer an, der in weniger als vier Sekunden auf 100 km/h beschleunigen können soll.

Erfolgreich in der Formel 1 dank Renault-Motoren

Erfolgreich ist Renault besonders im Rennsport: Michael Schumacher holte 1995 im Benetton mit Renault-Motor seinen zweiten Weltmeistertitel, auch der Konstrukteurstitel ging an dieses Team. Damon Hill wurde ebenso wie Jaques Villeneuve wurden in den 1990ern im Team Williams mit einem Renault-Motor Formel 1-Weltmeister. Und von 2010 bis 2013 gewann Sebastian Vettel im Red Bull Team vier F1-Weltmeistertitel von Folge, jeweils angetrieben von einem Renault-Motor.

Derzeit hat Renault ein Werksteam am Start – bereits zum dritten Mal nach den Jahren 1977 bis 1985 und 2001 bis 2009. In den Jahren 2005 und 2006 feierte Fernando Alonso mit diesem Team zwei Weltmeisterschaften. Insgesamt ergatterten Fahrer mit Renault-Motoren bisher neun Formel 1-Titel, dazu kommen zehn Konstrukteursweltmeisterschaften.

Sportlicher Peugeot: Über Rallyepisten auf die Straße

Die Rallyeverliebtheit der Franzosen ist auch mit den Erfolgen von Peugeot zu erklären. Die Ingenieure setzen die Erfahrungen aus diesem Sport auch in Straßenversionen ihrer Modelle um. Die in der Regel kleinen Flitzer bestechen dank ihres leichten Gewichts durch starke Beschleunigung. Die legendären Modelle 205 und 206 sind auf Rallyepisten zu Hause.

Doch auch besondere Modelle wie der 405 Turbo 16 auf Basis des 205 Turbo 16, der gefühlt nur aus Front- und Heckflügel besteht, sind Beweise für die Konstruktionskünste bei Peugeot.
1988 stürmte Ari Vatanen 1988 mit dem 405er den legendären Pikes Peak in Rekordtempo und hielt die Bestzeit fünf Jahre lang. Auf Asphalt jagte die Serienproduktion des 405 in nur acht Sekunden von null auf 200 km/h. 2013 holte erneut ein Franzose den Rekord beim „Race tot he Clouds“ in den USA: Sébastien Loebs Rekordfahrt auf einem Peugeot 208 T16 Pikes Peak schrieb Geschichte, als er als erster Fahrer weniger als für die 19,99 Kilometer lange Bergauffahrt mit 156 Kurven weniger als neun Minuten benötigte.

Auch auf den verschiedensten Rallyestrecken dieser Erde siegten Peugeot-Fahrer. So wurden die Finnen Timo Salonen und Juha Kankkunen mit der 205-Rennversion Rallyeweltmeister. Auch der Konstrukteurstitel ging an den französischen Sportwagenproduzenten. Das Serienfahrzeug mit Allradantrieb bekam einen 200 PS starkem Mittelmotor eingesetzt. In den Jahren 2000 und 2002 sicherte sich Markus Grönholm den Titel im Peugeot 206 WRC.

Nicht zugelassen für die Straße ist der Peugeot 905. Er siegte in den Jahren 1992 und 1993 beim legendären 24-Stunden-Rennen in Le Mans. Der 3,5 Liter Saugmotor verfügt bei zehn Zylindern und einem Drehmoment von 12.500/min über eine Leistung von 480 KW (660 PS).

Citroën: Seriensieger im Rallyesport

Fällt der Name Citroën, denken viele an die berühmte „Ente“. Doch die Konstrukteure aus dem Hause Citroën können mehr. Ein Beweis ist der entstehende Elektro-Sportwagen E-Tense von der Citroën-Tochter DS („La Déesse“, zu deutsch: „Die Göttin“). Das Concept Car verfügt laut Werk über 295 KW (402 PS).

Zur Rally hat Citroën eine besondere Verbindung. Unbesiegbar war Sebastian Loeb in dem französischen Sportwagen Citroën AX: In der Sportversion gewann Citroën den Konstrukteurstitel in der WRC-Rallyeweltmeisterschaft in den Jahren 2003 bis 2005 sowie von 2008 bis 2012. Leob holte in Citroëns unglaubliche neun Weltmeistertitel in Folge (2004 bis 2012). Dabei stand er 78 Mal in einem Rennen ganz oben auf dem Treppchen. Diese Siege heimste er in verschiedenen Modellen ein: im Xsara WRC (2004 bis 2006), im Citroën C4 WRC (2007 bis 2010) und im DS3 WRC (2011 und 2012).

Fazit: Klein, schnell, erfolgreich.

Auch wenn man bei Sportwagen nicht unbedingt sofort an Autos aus Frankreich denkt, haben die französischen Hersteller einiges zu bieten. Im Rennsport haben sie die Konkurrenz oft hinter sich gelassen und konnten so viele große Erfolge feiern. Die Technik und das Know-how der Ingenieure wurde vielfach in kleinen und flinken straßentauglichen Modellen umgesetzt.

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